Kurzzeitig war ich (KHM) versucht, vom "Almabtrieb" zu schreiben, aber so ganz wäre die Wortwahl der Sache nicht gerecht geworden. Tatsache ist jedenfalls, daß die Büffel Mitte November (dank der sehr milden Witterung also eher spät) ins Winterquartier transportiert wurden.
Die richtigen Worte hat sicher der Biologe Martin Kraft, dessen Text hier nachstehend veröffentlicht wird.
„Frieda“ und ihre Gefolgschaft
Was unsere Wasserbüffel an den Martinsweihern bewirkten
Manchmal werden Träume wahr, denn nach langjährigen Fehlversuchen konnten wir von Pfingstmontag bis zum 16. November 2015 zunächst drei Wasserbüffel (Frieda, Heidi und Lilli) an den Martinsweihern bei Niederwalgern bestaunen. Am 25. August wurde dann der erste Niederwälger Wasserbüffel von Frieda geboren, den wir schließlich „Fridolin“ tauften.
Schon als kleiner Junge bat ich meinen Großvater, mir immer wieder die Stelle mit den Wasserbüffeln in meinem ersten Tierbuch vorzulesen und die Bilder zu zeigen. Das war zu einer Zeit, als ich diese schönen Tiere in der Zinkbadewanne imitierte und mich selbst als „Wasserschüttel“ bezeichnete. Inzwischen aber sind Wasserbüffel dank des Niederwälger Ortsvorstehers Hans-Heinrich Heuser und seines Teams „Heinzelmännchen“ tatsächlich heimisch geworden und fühlten sich an den mit viel Wasser und unterschiedlichen Habitatstrukturen ausgestatteten Martinsweihern sichtlich wohl.
Warum aber ausgerechnet Wasserbüffel?
Wie gemeinhin bekannt ist, werden Wasserbüffel nicht nur in Asien, sondern vor allem auch in Rumänien und Italien seit vielen Jahrhunderten als Haustiere gehalten und gezüchtet, und wer genießt nicht den guten italienischen Büffel-Mozzarella? Sie sind also zu europäischen Faunenelementen geworden, auch kamen sie vorher schon vor, wie Knochenfunde in Mitteleuropa bewiesen. Wasserbüffel werden inzwischen an einigen Orten als natürliche Rasen- und Gebüschmäher in Naturschutzgebieten und auf anderen Flächen erfolgreich eingesetzt. Sie schubbern ihre Hörner an Büschen und Bäumen, verzehren selbst schwer zu verdauende Sauergräser, entlauben frische Büsche, brechen durch das Unterholz, durchstreifen Schilfzonen und suhlen sich in den Flachwasserzonen wie Wildschweine. Bei großer Hitze liegen sie wiederkäuend im Wasser und schauen nur noch mit dem Kopf heraus. Oft bedecken sie sich mit Schlamm und erinnern dabei sogar an afrikanische Kaffernbüffel oder Elefanten. Sie schwimmen und tauchen gemächlich, um schnaubend an anderer Stelle wieder zu erscheinen. Ihr Kot und ihre massigen schwarzen Körper locken vielerlei Insekten und andere Wirbellose an, die ihrerseits wieder Vögeln als Nahrung dienen. In den mit Wasser gefüllten Trittsiegeln tummeln sich Molche und Kaulquappen, während der Schlamm von verschiedenen Vogelarten aufgesucht wird. Im Laufe der Zeit konnten wir auf den von unseren Wasserbüffeln geschaffenen Schlickflächen u.a. folgende Vogelarten beobachten: Grau-, Brand-, Nil- und Rostgänse, verschiedene Enten- und Limikolenarten, Grau- und Silberreiher, Rohrdommel, Schwarz- und Weißstörche, Wacholder- und Singdrosseln, Amseln, Stare, Baum-, Berg- und Wiesenpieper, Bach-, Gebirgs- und Schafstelzen sowie Feldsperlinge, einige Finken, Gold- und Rohrammern. Ja selbst ein Wendehals ließ sich mal im Sommer am Rand zum Insektenverzehr nieder.
„Frieda“, so heißt die mit mächtigen Hörnern ausgestattete Leitkuh, hatte die vorjährigen Jungkühe „Lilli“ und „Heidi“ immer an ihrer Seite, denn sie gab den Ton an. Als der kleine und überaus flinke „Fridolin“ geboren wurde, waren wir alle um eine weitere Attraktion an den Martinsweihern reicher. Täglich fanden sich viele Besucher ein, darunter auch wichtige Personen aus Politik und Naturschutz, aber auch wir Ornithologen erfreuten uns an den rasch zahm werdenden Wasserbüffeln.
Vor allem die tief grunzenden Rufe hatten etwas Urtümliches und verleiteten durchaus manchen Menschen zum Nachahmen. Die Sanftmütigkeit unserer Wasserbüffel führte dazu, dass sie uns stets neugierig beäugten und sich sogar mit Möhren, altem Brot oder Äpfeln füttern ließen, wobei man aber immer aufpassen musste, dass man keinen Stromstoß des Elektrozaunes bekam.
Wenn wir dann mit dem Auto oder Fahrrad ankamen und lautstark „Äpfelchen“ riefen, kamen sie galoppierend und tief brummend angerannt und ließen sich aus der Hand füttern.
Nicht zuletzt spielen die Martinsweiher mit den neuen Wasserbüffeln und den vielen Vögeln für die Attraktivität des EU-Vogelschutzgebietes „Lahntal zwischen Marburg und Gießen“ eine bedeutende Rolle. So kamen sogar wieder regelmäßig Kiebitze, Zwergschnepfen und Bekassinen, und es hatten sich zwei Paare des überaus seltenen Flussregenpfeifers angesiedelt, deren Bruten aber von Raubsäugern leider vernichtet wurden. Dennoch haben vor allem die vielen Rastvögel gezeigt, dass die Wasserbüffel ganz wesentlich zum Anstieg der ökologischen Wertigkeit beigetragen haben, denn die freien und oft schlickigen Flächen wirken wie Magnete auf durchziehende Vögel, die sich auf ihrem weiten Zug an Kaulquappen, jungen Fischen und Fröschen sowie vielerlei Kleinlebewesen labten und so gestärkt ihren energieaufwendigen Zug fortsetzen konnten.
Die fleißigen „Heinzelmännchen“ aus Niederwalgern, die uns Ornithologen in vielfältiger Weise unterstützen, haben die Martinsweiher in einen wunderschönen Naturlehrpfad miteinbezogen, der vorbildlich ist. Auch im nahe gelegenen Ort Niederwalgern gibt es viele Sehenswürdigkeiten, die das Gesamt-Ensemble im Marburger Lahntal abrunden. Mit über 400 nachgewiesenen Vogelarten bildet diese Region einen Hotspot für viele die Natur liebende Menschen, aber auch für viele Fotografen und Ornithologen. Hier ist es in bemerkenswerter Weise gelungen, gleich „mehrere Fliegen mit einer Klappe“ zu schlagen, denn gerade Wasserbüffel werden zunehmend im Naturschutz eingesetzt, weil sie durch ihr Verhalten dafür sorgen, dass beispielsweise einige bedrohte Arten wieder im Bestand zunehmen können. Und genau das wollen wir auch erreichen.
Wir alle können es kaum erwarten, wenn unsere - oder auch neue - Wasserbüffel im zeitigen Frühjahr 2016 wieder an den Martinsweihern zu beobachten und zu bestaunen sind!
Wie man erkennen kann, sind kleine Wasserbüffel natürlich Nestflüchter und gleich auf den Beinen. Zum Vergrößern bitte klicken.
Die Bilder zeigen Impressionen der Ausstellung vom 22. und 23.8. 2015.
Ein kurzer Bericht mit Photos zur Begehung durch die Kommission anläßlich des Landesentscheides im Wettbewerb "Unser Dorf" am 17. Juni 2015.
Der Ausschnitt stamm aus dem Mitteilungsblatt der Gemeinde Weimar. Eine Photodokumentation des Arbeitskreises wird vorbereitet.
Informieren Sie sich auch in der lokalen Presse, den Bericht finden Sie hier.
Wichtiger Termin im Vorfeld des Landesentscheides "Unser Dorf": Landrätin Kirsten Fründt hatte sich zur Projektvorstellung angesagt. Ortsvorsteher Heuser und Gerda Schwehn für Bürger helfen Bürgern präsentierten - erstmals öffentlich mit dem neuen Beamer im Bürgerhaus - Ausschnitte aus der Arbeit der letzten Jahre. Nach Grußworten der Landrätin und des Bürgermeisters folgte eine Besichtigungstour durchs Dorf. Highlight waren für diesmal sicher die neuen Wasserbüffel.
Auf der Facebookseite der Landrätin schreibt sie (bzw. die zuständige Redaktion) über den Besuch im Dorf (auf der Timeline unter dem 27.5. 14:21 Uhr - der Zeit voraus).
Aktive und Sponsoren ließen den Abend noch gemütlich ausklingen.
Am Donnerstag, dem 23. April 2015, begann um 8:00 Uhr unsere Ausflugsfahrt mit dem Bus zum Modehaus Adler bei Aschaffenburg mit anschließender Schiffahrt auf dem Main.
Gerda Schwehn vom Team 'Bürger helfen Bürgern' in Niederwalgern begrüßte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie den Busfahrer der Firma Wagner ganz herzlich. Auf vielfachen Wunsch hatte sie die Fahrt zum Modehaus Adler ausgewählt und organisiert. Schwehn gab noch einige Informationen zum Ablauf der Fahrt bekannt und wünschte allen einen schönen Tag.
Nach etwa 1 1/2 Stunden Fahrzeit erreichten wir das Ziel in Haibach bei Aschaffenburg. Wir wurden von einer Mitarbeiterin des Modehauses Adler begrüßt und in den Gastraum zu einem kräftigen Frühstück eingeladen. Dort fand eine professionelle Modenschau statt. Anschließend war Zeit, durch den Verkaufsrau zu bummeln und nach Herzenslust einzukaufen. Von Schuhen bis Sommerhüten war für jeden etwas dabei. Für einige war die Zeit viel zu kurz, um das große Angebot kennenzulernen. Anprobieren und Einkaufen machte durstig und hungrig. Deshalb wurde von der Firma Adler ein Mittagessen zur Verfügung gestellt, und diverse Getränke rundeten das Angebot ab. Bei einem Erfrischungsgetränk wurde angeregt über die getätigten Einkäufe und anderes geplaudert.
Nach der Mittagspause fuhren wir mit dem Bus weiter nach Lohr am Main. Hier erwartete uns bei strahlendem Sonnenschein eine 90-minütige Rundfahrt mit dem Schiff durch das liebliche Maintal mit den Bergen des Spessarts, den kleinen Städtchen rechts und links des Mains mit grünen Auen und blühenden Bäumen.
Viele nutzten die Gelegenheit, gemütlich auf dem Sonnendeck zu sitzen, um bei Kaffee und Kuchen den sonnigen Tag zu genießen.
Gegen 16:00 Uhr legte das Schiff wieder in Lohr an, und wir konnten die Heimreise antreten. Gerda Schwehn erfreute uns auf der Heimfahrt noch mit einigen lustigen Vorträgen. Danach bedankte sie sich beim Busfahrer für die gute Fahrt.
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatte die Fahrt wieder gut gefallen, und sie bedankten sich herzlich bei dem Team 'Bürger helfen Bürgern' für die Organisation. (Text und Bilder: Gerda Schwehn)
Eine typische Heinzelmännchen-Aktion: für den Kindergarten wurde ein neues Spielhaus für den Außenbereich gebaut. Außerdem bekam der Spielplatz ein im Boden versenktes, also ebenerdiges Trampolin.
Am 21.4. war es dann soweit: feierliche Übergabe im Beisein der Presse. Die Diashow zeigt ein paar Impressionen auf dem letzten Weg des Häuschens zu seinem Bestimmungsort. Und da schon einmal so viele Heinzelmännchen versammelt waren, gingen alle noch auf einen Kurzbesuch in die Freiluftwerkstatt von Heinrich Groß in der unmittelbaren Nachbarschaft. Dort konnte man den Uhu für den Erlebniswald in der Entstehung besichtigen.
31. Januar 2015
Lange geübte Traditionen haben ihr Gutes - aber ein bißchen Abwechslung hin und wieder hat ihren eigenen Reiz. Und wenn die Abweichung vom Althergebrachten dann noch einen sinnvollen Anlaß hat: umso besser.
Die diesjährige Winterwanderung der Jagdgenossen und interessierten Bürger führte nicht wie sonst entlang der Gemarkungsgrenzen. In diesem Jahr stellte der Biologielehrer im Unruhestand Reinhard Hoffmann den Wanderern das Konzept für einen Naturerlebnispfad in und um Niederwalgern vor.
Vor Ort konnten sich die Wanderer bei für die Jahreszeit angenehmen äußeren Bedingungen (knapp über Null Grad, kaum Wind und eine dünne Schneeschicht) selbst ein Bild vom Reichtum an besonderen Orten machen, die in einen Wald- und Wassererlebnispfad (Zusammenarbeit mit der Gesamtschule, insbesondere Biologie, Kunst und Arbeitslehre) aufgenommen werden sollen.
Von der Milchbank zog die Karawane dann auch zielstrebig zur alten Eiche. Ohne diesen besonderen Baum (s.a. die Photos, Dank an Evi Schubbert/ESch und Burkhard Wagner/BW) wäre ein solches Projekt in Niederwalgern auch nicht denkbar.
Über die alten Gräben und die Streuobstwiese im Kuchental ging es dann weiter über eine Buchenaltholzinsel zur Wildschweinsuhle mit einer ausgeprägten Erosionsrinne, die leider aufgrund der Bodenverhältnisse nicht ganz erreicht werden konnte, und zum Hochzeitsbaum.
Hochzeitsbaum? Viele Niederwälger werden ihn nicht kennen. Im Bild stelle ich ihn hier vor; wo er genau zu finden ist, trage ich nach, sobald ich die GPS-Daten habe. Oder aber, Sie verfolgen die Entwicklung des Naturerlebnispfades weiter. Denn dieser Baum (oder sind es zwei?) wird sicher ein Zwischenstopp werden.
Nach der Wanderung oder dem längeren Spaziergang, der (und den) auch noch mehr Teilnehmer vertragen hätte(n), forderte dann die Tradition wieder ihr Recht. Beim Auftauen in der Grillhütte halfen dann warme Speisen und kalte Getränke.
Der Fachgebietsleiter Metall der Heinzelmännchen, Helmut Sontowski, nutzte die Gelegenheit, die neue Feuerschale vorzustellen, die von jedermann gegen 5 € pro Tag ausgeliehen werden kann.
Eindrücke von Wanderung und Beisammensein versucht die Photogalerie zu vermitteln. (KHM)