Der eine oder andere wird sich schon gefragt haben, was für ein merkwürdiges Gebilde da am Rande von Walgerbach und Experimentfeld steht, denn aus unseren Dörfern sind sie weitgehend verschwunden: Schwalbenhäuser.
Auch viele Hausbesitzer dulden die Nester der Mehlschwalben an ihren Fassaden nicht mehr. Und wie viele Kuhställe gibt es noch, wo die eleganten Flieger (und Fliegenvertilger) gern gesehene Mitbewohner waren?
Aber auch für andere fliegende Dorfbewohner bietet das Schwalbenhaus Wohnungen an. Schauen Sie sich doch einmal die Löcher im Boden der Konstruktion an: ideal für Fledermäuse. (KHM)
Nach einer Ortsbesichtigung hatte ein Sachverständiger des Naturschutzbundes diesen Standort im Frühjahr 2011 empfohlen, weil an einigen Wohnhäusern bereits Mehlschwalben regelmäßig brüteten. Dank einiger Sponsoren konnten die Heinzelmännchen in ca. sechs Wochen das Schwalbenhaus bauen und noch 2011 aufstellen. Es bietet 48 Kunstnester für Mehlschwalben, Einfluglöcher für Fledermäuse und Spatzen. Leider haben bis heute nur die Spatzen das Angebot genutzt.
Schwalben leben bevorzugt in Kolonien, und das lebhafte Gezwitscher lockt weitere Schwalben an. Versuche mit einer „Schwalben-Gezwitscher-CD“ in einem abgestellten Auto (man versucht ja alles) brachten bisher noch keinen Erfolg. Natürlich sind nicht nur die Heinzelmännchen enttäuscht. Aber die Natur braucht eben ihre Zeit.
Aus Salzböden haben wir erfahren, daß dort in der Schäfergasse 2005 ein Schwalbenhaus errichtet, aber erst 2011 – also nach 6 Jahren - zum ersten Mal von zwei Schwalbenpaaren bezogen wurde. 2013 waren dann aber fast 80% der Nester belegt. Also, wir brauchen etwas Geduld, die Natur lässt sich nicht zwingen. Auch die Niederwälger Störche am Martinsweiher haben lange gezögert und erst 2014 gebrütet. Leider - vermutlich durch das kalte Frühjahr - erfolglos. (Gerd Leeder)